Bio seit 1958, online seit 2025...was steckt dahinter?

Der Biolandhof Scharein

Wer den Biolandhof Scharein kennt, weiß: Hier geht es nicht um Trends, sondern um Haltung. Schon 1958, als kaum jemand von „Bio“ sprach, begründete mein Vater Wilhelm Lüdemann auf unserem Hof in Otersen die Arbeit mit der Natur, statt gegen sie. Damals war vieles noch Handarbeit, Düngung bedeutete Mist und Kompost, und Nachhaltigkeit war schlicht gesunder Menschenverstand. 

Mehr als sechs Jahrzehnte später hat sich die Welt verändert, Gentechnik und industrielle Landwirtschaft sind Standard. Unsere Grundsätze aber sind geblieben. Wir wirtschaften noch immer nach denselben Prinzipien: gesunde Böden, respektvoller Umgang mit Tieren, Menschen und Pflanzen, Kreislaufwirtschaft statt Überproduktion.

Regional verwurzelt, Landwirtschaft mit Heimat

Unser Hof liegt am Westrand der Lüneburger Heide, in der Gemeinde Kirchlinteln-Otersen, eingebettet in die schöne Auenlandschaft der Aller. Auf rund 65 Hektar bewirtschaften wir unsere Flächen nach den strengen Richtlinien des Bioland-Verbandes. Unsere Hauptkulturen sind Speisekartoffeln, Hokkaido-Kürbisse und saisonales Obst. Alle Produkte wachsen regional, werden direkt bei uns sortiert, verpackt und mit kurzen Wegen geliefert.

Im Rhythmus der Natur

Vom ersten Grün bis zur letzten Sonne , ein Jahr auf dem Biolandhof Scharein

Es beginnt leise. Ein paar Wochen nach dem Winter, wenn der Boden nachgibt und der Wind milder wird, erwacht der Hof. Zwischen den Feldern stehen die alten Apfelbäume noch kahl, doch in den Folientunneln keimt schon das erste Leben. Die Erde riecht feucht und schwer, das ist der Moment, in dem das neue Jahr beginnt.

Zum Frühling der Auftakt

Mit den ersten warmen Tagen kommt Bewegung auf den Hof. Es wird gepflanzt, gehackt, gestriegelt. Die Kartoffeln kommen in die Erde, die Erdbeerfelder werden vorbereitet, junge Kürbispflanzen wachsen im Gewächshaus heran. Jede Kultur hat ihren eigenen Rhythmus, ihren eigenen Anspruch an Pflege und Geduld.

Der Frühling ist die Zeit des Zupackens. Traktoren ziehen langsam über die Felder, Unsere Helferinnen und Helfer richten Reihen, prüfen Böden, legen Tropfschläuche. Nichts ist Routine, denn jedes Jahr ist anders. Regen, Sonne, Frost, die Natur schreibt ihren eigenen Plan.

Der Sommer, die Fülle

Ab Mai-Juni beginnt die Erntezeit, zuerst mit unseren besonders leckeren Erdbeeren. Es duftet süß über die Felder, dieser natürliche Erdbeergeruch. Bei uns gibt es ihn noch und man kann die Erdbeeren direkt vom Feld essen, da sie ohne jegliche Synthetik angebaut werden. Die Körbe füllen sich schnell, und doch wird jede Frucht einzeln per Hand gepflückt. Direkt vom Feld in die Hände der Kunden. So schmeckt Sommer auf dem Biolandhof Scharein. Gleichzeitig reifen die Kartoffeln, ihre Blätter wogen im Wind und verfärben sich gelblich, Zeit für die Ernte unserer Frühkartoffeln.

Kurz darauf folgen die Blaubeeren. Zwischen den grünen Büschen summen Bienen, und das Blau der Früchte leuchtet gegen das satte Grün. Es ist die ruhigste Ernte. Leise, konzentriert, mit Fingerspitzengefühl, denn die Früchte wollen behutsam gepflückt werden. Wir bauen seite Jahrzehnten viele verschiedene Sorten an.

Später im Sommer breiten sich in langen Ranken die Kürbisse aus. Es ist die Zeit, in der der Hof summt und voller Leben ist. Maschinen, Stimmen, Kinderlachen vom kleinen "Hofladen" (der bisher nur aus zwei Kühlschränken besteht), das Knirschen von Reifen auf Schotter, Treckermotoren.

Im Herbst, die Ernte des Jahres

Im September steht der Hof unter Spannung: Jetzt muss alles zusammenlaufen. Die letzten Kartoffeln kommen aus der Erde, die Kürbisse werden geerntet, gewogen und aufgestapelt. Hokkaido und Butternut – jede Sorte hat ihre eigene Farbe, ihren eigenen Geruch.

Das Lager füllt sich langsam, die Hände werden rau, und die Luft riecht nach Erde und Holz. Wer jetzt über den Hof geht, sieht, was ein Jahr Arbeit bedeutet: Kisten voller Früchte, Felder, die zur Ruhe kommen, und ein Team, das müde, aber zufrieden ist.

Der ruhige Winter, die Zeit der Vorbereitung

Wenn die Felder leer sind und der kalte Wind über die Stoppeln zieht, kehrt Ruhe ein. Doch der Winter ist keine Pause, sondern Planung. Maschinen werden gewartet, Saatgut geprüft, Böden analysiert. In den Kühlräumen lagern Kartoffeln und Kürbisse – naturbelassen, kühl und dunkel.

Im Büro entsteht, was das nächste Jahr tragen wird: Pflanzpläne, Sortenauswahl, Marketing für den neuen digitalen Hofladen, unseren Online-Shop seit 2025. Denn Bio hört für uns nicht am Ackerrand auf. Es geht darum, den Weg vom Feld bis in die Küche transparent und nachvollziehbar zu machen.

Ein Hof im Kreislauf

Erdbeeren, Blaubeeren, Kartoffeln und Kürbisse. Vier Kulturen, die unser Jahr bestimmen. Und bald auch noch Kiwi-Beeren. Jede mit ihrer Zeit, ihrem Charakter, ihrer Geschichte. Zusammen bilden sie das, was den Biolandhof Scharein ausmacht: Vielfalt statt Monokultur, Handarbeit statt Fließband, Vertrauen und Qualität statt Masse.

Wer bei uns einkauft – ob im Hofladen oder künftig online – kauft ein Stück dieses Rhythmus. Kein anonymes Produkt, sondern etwas, das gewachsen ist, gepflegt, geerntet und mit Sorgfalt in die Hände gelegt wurde.

Denn am Ende geht es bei uns nicht nur um Bio nach Bioland-Richtlinien. Es geht um den einfachen, beständigen Gedanken: Gute Lebensmittel entstehen dort, wo Menschen mit der Natur arbeiten, nicht gegen sie.

Bio seit 1958 – online seit 2025: Was das für Dich bedeutet

Der Schritt ins Internet verändert nicht unsere Werte, sondern erweitert unseren Radius. Mit dem Online-Angebot möchten wir unsere regionalen Produkte für alle zugänglich machen, die Wert auf Herkunft, Qualität und Nachhaltigkeit legen.

1958 war Bio Handarbeit auf dem Acker. 2025 ist Bio auch digital, aber mit demselben Anspruch an Ehrlichkeit, Sorgfalt und Transparenz.

Tradition und Fortschritt

„Bio seit 1958, online seit 2025“ steht für beides: für Verwurzelung und Fortschritt. Für Werte, die bleiben, und Wege, die sich öffnen. Auf dem Biolandhof Scharein wachsen Produkte, die Verantwortung tragen, vom ersten Keim bis zur Lieferung zu Ihnen nach Hause. So wird Bio als Haltung greifbar, regional und zukunftsfähig.